Andreas Rein, Mehmet Güler, Ralph-J Petschat
Drei außergewöhnliche Handschriften
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Eintritt frei
EINFÜHRUNG: Prof. Dr. Frank Günter Zehnder
Die Künstler Ralph-J. Petschat und Andreas Rein sind zur Eröffnung anwesend
In dieser vorweihnachtlichen Ausstellung begegnen sich drei klar unterscheidbare künstlerische Positionen. Die drei Künstler, die in ihren Werken die Gattungen Malerei, Grafik und Fotomalerei vertreten, verbindet künstlerische Autonomie, sehr persönliche Ausdrucksweise und eine ganz besondere Qualität. Jeder geht in der Stilsprache und Technik einen ganz eigenen Weg. Drei Künstler, drei Handschriften, drei Positionen.
Andreas Rein (geb. 1955 in Köln) ist ein leidenschaftlicher Maler, der sich sowohl mit den Motiven der Wirklichkeit als auch mit der Herausforderung einer weißen Leinwand auseinandersetzt. Seine Werke sind niemals nur Abbildungen, sondern interpretieren, pointieren und komponieren. Sein Lieblingsmotiv ist die Landschaft, die er mit sicherem Blick, mit einer wunderbaren Farbpalette und unverwechselbarer Pinselführung erfasst. Seine Bilder spiegeln immer auch die persönliche Empfindung. Indem seine Malerei erlebte Momente und zugleich zeitlose Aussagen über Natur und Schönheit festhalten, ist sie außerordentlich authentisch.
Mehmet Güler (geb. 1944 in Malatya/Türkei) vertritt eine international beachtete, sehr eigenwillige Stilsprache. Thematisch setzt er sich mit der Begegnung von Kulturen auseinander. Insbesondere finden sich in seinen Werken Situationen von Kontakten und friedlichem Nebeneinander der modernen westlichen und der traditionellen türkischen Kultur. Unter den leidenschaftlichen farbkräftigen Figuren erscheinen oft zarte Körperstudien.
Seine unverwechselbare Handschrift vereint eine abstrahierende Malweise mit deutlichen Erinnerungen an Figürlichkeit. Seine Grafiken leben von der Dynamik der Linien und Farben ebenso wie von stillen Flächen und einem inneren Leuchten. Die Kraft seiner Bilder berührt den Betrachter.
Ralph-J. Petschat (geb. 1964 in Marburg/Lahn) hat seine Stilsprache von einer betont flächigen und in ruhigen Farbfeldern organisierten Malerei konsequent zur aktuellen Bildsprache weiter entwickelt. Diese schließt sich noch an eine Phase realistischer Darstellung von Pflanzen, Landschaften und Architekturen an, die mit einer sehr aufwendigen Bildtechnik fast puzzleähnliche Bildoberflächen schuf. Aktuell hat er eine Ausdrucksweise entwickelt, die auf sehr eigenwillige Art Fotografie mit Malerei verbindet. So werden fotografierte Details eines Gesamtmotivs ausgeschnitten, malerisch gefasst, zugleich farblich mutiert und wieder als ein Gesamtbild komponiert. Diese Integration zweier unterschiedlicher Bildtechniken ist absolut individuell. So entsteht eine neue Bildwirklichkeit.