Ralph-J. Petschat
Ralph-J. Petschat
Ralph Petschat (geb. 1964 in Marburg/Lahn) ist als leidenschaftlicher Maler der Farbe verpflichtet, die er im Laufe seines bisherigen Oeuvres sehr unterschiedlich einsetzt. So hat er sie seit langer Zeit betont flächig organisiert, sie in monochromen oder leicht changierenden Tönen verstrichen, sie eher streifig verwendet und auf diese Weise Bildrichtungen geschaffen. Er hat mit ruhigen Farbfeldern und sanften Übergängen zur Kontemplation animiert oder mit seinen dreidimensionalen Bildstrukturen den Blick in Bewegung gesetzt. Diese Bilder - konstruiert und geometrisch - markieren eine interessante Position zwischen Relief und Malerei; sie bleiben aktuell in seinem Schaffen. Doch seit einigen Jahren hat er mit der Entdeckung und Entwicklung einer weiteren Formensprache im eigenen Werkverlauf einen sehr spannenden Diskurs von individuellen Ausdrucksformen eröffnet. Er nimmt damit ein Phänomen der zeitgenössischen Kunst für sich in Anspruch, nämlich Entwicklung durch Wandlung. Die seit etwa 2011entstandenen, nun auch großformatigen Bilder mit naturnahen Motiven und anscheinend realistischer Malweise sind aufregend anders und von großer ästhetischer Kraft. Blüten und Blumen, Zweige und Bäume, Landschaften und Architekturen sind die neuen Bildgegenstände, hängen aber auf zunächst nicht erkennbare Weise noch mit der vorhergehenden Werkepoche zusammen. Die temperamentvolle, beinahe informelle Pinselführung ereignet sich auf unendlich vielen ausgeschnittenen dünnen Papieren, die auf dem Leinen- bzw. Holzbildträger wieder genau aneinandergefügt sind. Es ist eine aufwendige Bildtechnik, die den freien Fluss der Farbe ebenso zulässt wie den kompositorischen puzzleähnlichen Arbeitsprozess. Es entstehen Bilder von großer Tiefe und nobler Farbkraft an der Schnittstelle von Abbild, Erfindung und Illusion. Eine Malkunst, die überrascht.
Biografie
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